
Koloskopie
Mit zunehmenden Alter steigt das Risiko, dass der Dickdarm Krebszellen bildet und so bösartige Tumoren entwickeln kann. Aus diesem Grunde wird eine gesetzliche Vorsorgeuntersuchung (§135 Abs. 2 SGB V) im Sinne einer Darmspiegelung ab dem 55. Lebensjahr empfohlen, die jedoch bei zunehmenden Beschwerden, wie z.B. Stuhlunregelmäßigkeiten, Verstopfung, Blutungen usw., auch früher durchführt werden kann.
Auch diese vorzeitige Untersuchung wird von den Kassen getragen. Da Männer, im Vergleich zu Frau, eine leicht erhöhtes Risiko aufweisen Darmkrebs zu entwickeln, wird diesen eher früher, d.h. ab dem 50. LJ, zur Darmspiegelung geraten.
Das Besondere am Dickdarm ist, dass er, bevor er Krebszellen entwickelt, sogenannte Adenome bildet, aus denen sich im Verlauf von ca. 10 Jahren bösartige Tumoren entstehen. Ziel der Vorsorgekoloskopie ist diese Vorstufen zu entdecken bzw. diese Adenome während der Darmspiegelung zu entfernen, so dass der Darmkrebs verhindert werden kann. Da diese Adenome polypoid wachsen, werden Sie Polypen genannt. Eines der Symptome von Polypen sind Blutungen oder, wenn sie größer werden, dass sie auch zu Stuhlunregelmäßigkeiten und Verstopfungen führen können.
Stuhltests, mit den heute bereits sehr genau festgestellt werden kann, ob Blut im Stuhl vorliegt, ersetzten jedoch keine Darmspiegelung. So bluten Darmpolypen häufig erst, wenn sie eine gewisse Größe erreicht haben oder bereits bösartig geworden sind. Genau diese soll mit der Darmspiegelung verhindert werden, da hier auch die kleinen, nicht blutenden Polypen entdeckt werden können.
In ähnlicher Form gilt dies auch für die neuen Stuhltest mit denen Tumorzellen nachgewiesen werden können. Liegen bereist bösartige Zellen vor, ist der Test häufig positiv aber das Zeitfenster um den Krebs zu verhindert wurde verpasst. In letzten Fällen bleibt nur die Krebsbehandlung übrig. Diese Tests sind häufig zudem falsch positiv, d.h. sie zeigen einen bösartigen Tumor an, obwohl kein Krebs vorliegt. Aus diesem Grunde werden diese Tumortests primär nicht zum Screening, sondern eher zu Kontrolle bei Patienten empfohlen, die bereits Krebs hatten und behandelt wurden, um zu kontrollieren, ob der Tumor wiedergekommen ist.
