
Klinische Untersuchung
Inspektion und Tasten
Bereits bei der Inspektion der Analregion lassen sich Hautveränderung wie Fistel, Warzen, Marisken, äußere Hämorrhoiden, ein Vorfall (Prolaps) von anderem Gewebe, eine Rötung, ein Nässen, Schuppungen, Blutungen sowie andere Veränderungen erkennen.
Bei initial unauffälligen Befunden lässt sich bereits durch das Auffordern zum zusätzlichen Pressen eine Beckenbodensenkung nachweisen oder sogar das Vorfallen von Hämorrhoiden (z.B. III.°-ig) oder gar das Mastdarm provozieren.
Über das Austasten das Analkanals und des unteren Mastdarms lassen sich Tumoren feststellen, entzündliche Befunde tasten und auch Defekte im Schließmuskel sowie Veränderungen, die sich als Folge von Beckenbodenschwächen bilden (z.B. Rektozele), finden.
Prokto-/Rektoskopie:
Hämorrhoiden und ein Prolaps der Mastdarmschleimhaut bzw. von Anteilen der gesamten Mastdarmwand lassen nicht mit dem Koloskop, sondern adäquat nur mit dem Proktoskop untersuchen. Der Mastdarm selbst kann ideal mit dem Rektoskop untersucht werden. Speziell zur Lokalisation der exakten Tumorhöhe ist dies die einzige Untersuchungsmethode mit der eine Operation bzw. das entsprechende Verfahren geplant werden kann.
Schließmuskeldruckmessung
Mit dieser Untersuchung kann der Ruckdruck des M. Sphinkter ani internus, die Kneiffunktion des M. Sphinkter ani externus und der Hustenreflex gemessen werden. Ferner lassen sich anale Reflexe und die Koordination (Pressen vs. Kneifen) überprüfen und so eine Störung im Ablauf der Stuhlentleerung nachweisen.
